ANROLLERN!

...aber ohne Roller - am 13. April 2025

Das hat der Club auch so noch nicht erlebt... Endlich endlich rückte der Anrollertermin näher, das Wetter war bisher auch bombig, und dann - tja, dann war pünktlich zum Sonntag Regen angekündigt. Auf dem vorhergehenden Clubabend wurde deshalb schon organisiert und diskutiert - also wenn das Wetter so schlecht werden sollte, dann rollern wir im Auto an. Entsprechende Fahrgemeinschaften waren schnell zusammengestellt, jetzt hieß es nur noch auf "Sonntagswetter" warten.

Peter sah sich dabei schon als die arme Socke, die in Regenmontur auf die beiden angekündigten Gäste wartet, während alle anderen schön trocken im Auto zum Tourenziel düsen. Aber manches regelt sich fast von selbst - der eine Gast hat, vermutlich aufgrund der feuchten Wetteraussichten, von sich aus die Teilnahme abgesagt und der andere ebenso, nachdem Peter die Info "Autofahren" durchgegeben hatte. Also fuhren wir alle gepflegt in unseren wetterfesten Vierradrollern nach Solingen.

Peters Windows-Wettervorhersage verheißt nichts gutes für den heuten Ausflug...

Die Strecke dorthin wäre mit Rollern eine feine Tour gewesen, kurvenreich quer durchs Bergische. Nun, das lässt sich gerne bei anderer Gelegenheit wiederholen, die Route kommt in die Vorschlagsliste für eine künftige Tour.

In Solingen angekommen findet man ein altes, aber gut instandgehaltenes Bahnhofsgelände vor. Das Plagiariusmuseum selbst ist in einer ehemaligen Stückguthalle untergebracht, klein, aber fein. Und, ohne anzugeben: mit unserem Club war das Museum schlicht voll! Da wir eine Führung gebucht hatten, haben wir es heute  für uns ganz allein. 

Schon erstaunlich, was hier alles an Produkten versammelt ist, die entweder plagiiert (also ohne das eigentliche Warenzeichen) oder frech (= fast genau wie das Original) kopiert wurden. Das Witzigste waren vielleicht noch die Tempotücherpackungen - egal, welcher Name, sobald die Packung die bekannten Maße hat und blau-weiß mit einem ähnlichen schräggestellten Schriftzug versehen ist, assoziiert jeder "Tempo", auch wenn "Trump" (wirklich !!!) draufsteht. 

Die berühmten rautenförmigen hellblauen Pillen (Wirkung ungewiss, haben wir nicht testen können) sind dort genauso vorzufinden wie komplette Motorräder, Mercedes-Kühlergrills, Stihl-Kettensägen und und und... Erschreckend sind dann Funde wie Beatmungsgeräte, die in jedem Rettungswagen zu finden sind. Wenn diese Billigkopien aber im Ernstfall mehr Luft in die Lunge pusten als dieselbe vertragen kann, dann wird's beängstigend.

Dagegen lacht man schon über die Koziol-Plastikspülbürste namens "Tim", neben der ein sehr ähnlich geformtes Plagiat steht, allerdings stehen dessen Borsten in alle Richtungen ab. Tim und Struppi also....

Witzig dann noch die Geschichte von der Chinesin, die eifrig nach einem Interviewtermin bei den Plagiatsjägern anfragte, weil doch so viele Chinesen den ersten (Plagiarius)-Preis gewinnen würden. Nach der Aufklärung, um was für einen Preis es sich handelt, war dann von Interview nix mehr zu hören.

 

Oder auch der Hinweis auf das "CE"-Zeichen. Hat man schon mal als "chinese engineering" übersetzt. Nun ja...

Nach all den Eindrücken, was alles mehr oder weniger gut kopiert werden kann, verlassen wir das Museum und gehen auf dem Bahnhofsgelände vorbei an kleinen Ateliers, die sich in den alten Warenhallen eingerichtet haben. Die meisten sind jetzt zu, aber das wäre sicher auch einmal eine Tour wert. Nur um zu gucken, was es gibt, also eine Sehreise...

Ein paar Meter weiter ist das Restaurant Stückgut, wo wir uns zum Mittagessen eingebucht haben - auch schön in einer alten Bahnhofswarenhalle untergebracht. Die Bedienung ist ordentlich und freundlich, das Essen auch - mit indischem Einschlag zur Abwechslung. Jeder findet etwas zu essen und wird satt und wie üblich sind wir nicht unbedingt die leisesten Gäste, denn irgendeinen Lacher produziert immer irgendeiner in der Runde.

Nach dem Essen verabschieden wir uns gleich am Restaurant, da wir gruppenweise - je nach Fahrgemeinschaft - in diversen Autos über diverse Routen wieder nach Hause fahren. Diesmal wird der direkte Weg genommen, das Wetter sieht nicht sehr freundlich aus und die schöne Route hatten wir ja schon auf der Hinfahrt.

Und auf der Rückfahrt bestätigt sich die weise Entscheidung, mit dem Auto zu fahren. Es kübelt aus Eimern, was das Zeug hält. Ein paar Tapfere vom Düsseldorfer Vespa-Club rollen in voller Gummimontour uns entgegen. Die haben wohl keine Windows-Wettervorhersage geguckt...

Damit unsere Rückfahrt nun nicht langweilig wird, sind ein paar Schikanen eingebaut.

Eine Autobahnauffahrt voll gesperrt.

Ein paar Kilometer weiter blockieren drei Polizei-Vans und ein rotes Feuerwehrauto die halbe Kreuzung.

Und noch ein Stück weiter - wir glauben's kaum und denken schon über Termine beim Augenarzt nach - da sehen wir

zwei Fahrzeuge, die ganz eng rechts am Straßenrand in einer Autobahnauffahrt ENTGEGEN der Fahrtrichtung stehen.

(Nein, wir haben nicht versehentlich doch eine der falschen Viagra-Pillen im Kaffee gehabt!!!).

Und zu guter letzt steht kurz zwischen Schlebusch und Köln noch einer auf der Kreuzung mit kaltverformtem Auto.

 

Heilix Blechle!

Ja, Peter, das muß  man Dir lassen, wieder voll die Ü-Tour geplant. Überraschungen an jeder Ecke. Lass Dir die Tour patentieren (Gebrauchsmusterschutz - Rollertour ohne Roller... made by Vespa Club Bergisch Gladbach)

Schlußwort ? das hat Marianne doch schon geschrieben... SUPER !