ABROLLERN...

Der Hammer.... oder da hammer ?

 

Einigen wir uns mal auf "da hammer". Falsch??

Nein, ganz bestimmt nicht, denn in dieser Saison können wir wirklich sagen "da hammer mal wieder viel gesehen, das ist der Hammer". 

 

Tja, aber schon ist die Saison wieder vorbei und es wird abgerollert. Mit herbstlichem Wetter und bunten Blättern an den Bäumen kann es losgehen. Ausnahmsweise mal eine Stunde später als sonst, die Langschläfer freut's...

So versammeln sich denn auch genug Tapfere, die trotz der kühlen Temperaturen nochmal eine ordentliche Tour genießen wollen. Wie sich dann später herausstellt, ist das eine eigenartige Tour - unterwegs mit fliegendem Wechsel sozusagen. Hm? wie das?

 

Also, von Anfang an - wir starten wie gewohnt am Parkplatz des Spezialitätenrestaurants zur goldenen Möve. Peter führt nach einer kurzen Ansprache zum Tourverlauf in Richtung Odenthal - Neschen und dann die Berge runter und wieder rauf über Bechen  und dann die Berge runter und wieder rauf (nein, das ist keine Textwiederholung, das ist im Bergischen Land einfach so gegeben...)

Nach einigen weiteren Bergen runter und wieder rauf mit herrlichen Ausblicken und herbstgefärbten Wäldern fahren wir mal wieder runter auf die Aral-Tankstelle am Kreisel in Much. Da -  gleich am Kreisel rechts raus wartet Horst wie vereinbart.

Doch oh, was ist das? der Kopf, den man an der Aral-Tankstelle so gerade über den Büschen sehen kann sieht aus wie Alfred.

Alfred??? 

Alfred hier und nicht in Hollywood?

Kann nicht sein, ist sicher eine optische Täuschung aufgrund der schon relativ tiefstehenden Sonne...

Fahren wir also erst einmal gleich am Kreisel rechts raus - und da sehen wir Horst schon mit gezückter Kamera als Empfangskomitee. Wir rollern auf den Parkplatz und stellen uns ordentlich in Reih und Glied auf. Richard stellt fest, dass er jetzt doch gerne vorzugsweise die Tour abbricht, es ist schon kühl und für ihn nicht wirklich der Genuß. Verständlich. 

Ok, einer weniger. Aber Richard ist noch nicht ganz weg, da taucht tatsächlich Alfred auf. Doch keine Fata Morgana! Er ist es, in echt... Also fahren wir in gleicher Stärke weiter - nachdem wir Peters Kekse verfuttert und Richard verabschiedet haben.

Ein bißchen verändert sich die Landschaft, je mehr wir Richtung Siegtal fahren. Schwer zu beschreiben, wie genau das aussieht, aber die Sieg hat sich tief in die Hügel eingegraben und wo es im Rheinisch-Bergischen mehr rauf und runter geht, fährt man hier "mehr auf einer Ebene".

Diese vermeintliche "Ebene" führt uns dann zu den Siegfällen und zum Elmores-Gelände. Ohne es zu wissen, haben wir terminlich wieder für eine unvorhergesehene Bereicherung unseres Tourprogramms gesorgt - im Elmores findet eine Veranstaltung statt, die wir erst einmal gar nicht richtig verstanden haben. Es gibt Stände mit T-Shirts, Sweatshirts und Damen-Zweiteilern, alles recht sportlich. Musik gibt es auch und durch die Glasfenster kann man in einem Saal irgendwas sehen, was zunächst wie eine Yogaschule anmutet.

Was das ist, finden wir schon noch heraus - erstmal ein Heißgetränk zum Fingerauftauen. Und dann erkunden wir, was hier abgeht und schleichen uns in den großen Saal, aus dem Musik und Jubel tönt. Auch was dort zu sehen bekommen, ist der Hammer. Pole Dance wird gezeigt: zwei Stangen auf der Bühne, auf der die erstaunlichsten akrobatischen Übungen von - zumeist noch recht jungen und ausnahmslos weiblichen Artisten - zu sehen sind. Besonders beeindruckt eine Frau, die (vermutlich) mit ihrer Tochter einen ziemlich ausdrucksstarken "Dance" zeigt - der frenetische Beifall ist nur gerecht. Körperbeherrschung und Eleganz wie beim Ballett, kein Gramm Fett zuviel und ein Muskelaufbau wie beim Kraftsport.... das traut sich von uns wohl keiner so schnell zu.

Durch diese Showeinlage haben wir kaum die Siegfälle eines Blickes gewürdigt, aber das macht nichts, die sind beim nächsten Mal immer noch da. Jedenfalls haben wir die Zeit bis zu unserem nächsten Stopp mit einem relativ späten Mittagsimbiss auf diese Weise mehr als locker überbrückt.

So nehmen wir denn Anlauf zur Löwenburg, wo wir um halb drei eingebucht sind - vorher mußten sie dort 40 Motorradfahrer verköstigen. Als wir auf dem Parkplatz anrollern, kommen uns die restlichen Boliden entgegen. So, jetzt gibt's Platz, unsere Roller sind doch deutlich schlanker als diese dicken Brocken. 

Und jetzt -hinein ins Warme! Wir verteilen uns auf die zwei reservierten Tische und harren der Dinge - bzw. Speisekarten - die da kommen sollen. Erstmal kommt aber nix. Nach leisem Murren kommt ein verstörter Wirt und entschuldigt sich - er habe gerade etwas Streß mit den vorhergehenden Gästen, angeblich seien zehn Essen nicht rausgegangen, was nicht sein könne, weil er habe sie selbst mit zubereitet usw.usw.usw. Aber jetzt können wir bestellen...

Irgendwann kommt dann in Etappen das bestellte Essen - zuerst die Flammkuchen, klar die gehen schnell bei dem dünnen Boden. Dann irgendwann alles, was Wurst ist mit Pommes. Die Pommes hatten wohl auch Streß gehabt und hängen ziemlich durch, so dass wir sie auch besser auf dem Teller weiterschlafen lassen. Jedenfalls werden wir trotzdem satt und tauen wieder auf und machen uns nach einem letzten Espresso auch auf den Rückweg.

Peter gibt ordentlich Gas und es geht zügig heimwärts bis zum Krewelshof in Lohmar, wo wir uns vor den dicken Kürbissen verabschieden. Horst hat sich unterwegs schon ausgeklinkt und wer auf die Autobahn "schocktiefgefrostet werden" will, kann das von Lohmar aus direkt machen. Der kleine Rest fährt über Rösrath weiter und verteilt sich dann "nach Hause".

Zum Schluß sind alle wieder gut zu Hause angekommen und jeder hatte seinen Spaß an dieser coolen, entspannten Herbsttour mit unverhoffter Showeinlage. Wie Peter das wohl hingekriegt hat wird er sicher nicht verraten...