Anrollern - 14. April 2024 - wir schweben nach Wuppertal
Ganz so schön wie gestern ist das Wetter heute nicht, aber perfekt für’s Anrollern. Heute in tierisch guter Begleitung, denn als Gäste sind Axel und Iris auf ihrer Primavera Micky Maus dabei. Der Startparkplatz beim Mäckes füllt sich zusehends, so dass wir am Ende auf die erstaunliche Zahl von 14 Rollern und 20 Mann/Frau Besatzung kommen.
Peter ruft dann alle zusammen zum üblichen Startgebet und rollt seine „Gebetsfahne“ aus. Altbewährt, doch immer wieder gut. Mehr oder weniger andächtig hören alle zu, danach kann’s losgehen.
Wilhelm und „Navi“ Aloisia vorneweg führen die lange Schlange bis Kürten, wo es links ab durch die Wiesen und Täler hochgeht zur B506 und dort nach einem Rechts-Links-Schlenker wieder runter, eng am Ausläufer der Dhünntalsperre vorbei und wieder hoch auf die Berge. Plötzlich Stopp, knappe Kehrtwende, und links in eine schmale Gasse – und das mit der ganzen Horde.
Wir „stapeln“ die Roller irgendwo brav am Straßenrand, gucken uns um - hm?!? Hier?!? Das kleine verwunschene Hofcafe als ersten Stopp findet man tatsächlich nur, wenn man es weiss. Trotzdem, Kaffee, Espresso, Eis und Waffeln – alles prima. Man sitzt quasi zwischen den Blumentöpfen und kann schon ein wenig entspannen.
Aber bevor sich die Tiefenentspannung breit macht geht es wieder weiter durchs saftig grüne Bergische Land. Stellenweise spielen die Ampeln stur, schalten auf rot und versuchen, den Rollerlindwurm auseinander zu reißen. Hilft aber nichts, wir finden alle wieder zusammen und landen dann wohlbehalten in Wuppertal an der Endstation der Schwebebahn.
Auch hier müssen wir mangels Platz die Roller quasi zusammenfalten oder strategisch in der Gegend verteilen. Wird hoffentlich gutgehen - ohne Knöllchen im Nachgang.
Dann wird erst einmal die Schwebebahnstation erklommen und der Fahrkartenschalter gesucht. Die Anweisungen, wie man Gruppenfahrscheine dort bekommt, müssen gründlich studiert werden, die Spezialisten drängen sich vor der Maschine und der Rest …. Tja, da stonn se.
Egal, irgendwann ist es soweit, dr Zoch kütt.
Alle Mann einsteigen und losschweben. In der Bahn findet ein Teil einen Sitzplatz, der Rest macht es sich auch bequem…
Na, Norbert, es wird schon gutgehen.
Nach zwei kurzen Stationen über der wilden Wupper steigen wir aus und landen an der Fußgängerzone. Richard und Heinz landen da etwas später, sie machen noch schöne Fotos und bewundern, was immer es zu sehen gibt.
Alle anderen sind bereit, um ins Schwebodrom zu gehen. Stopp, Korrektur, nicht ins, sondern ans.
Weil das Schwebodrom heute einfach voll ausgebucht ist, kommen wir mit unserer kleinen zarten Gruppe nicht hinein, wir hätten die Tickets online bestellen müssen. Nicht so einfach, wenn man vorher nicht genau kalkulieren kann, mit wieviel Personen man diese Einrichtung überfallen will.
Macht aber nichts, denn weil heute ein guter Tag ist, um einen guten Tag zu haben, gehen wir die Fußgängerzone entlang.
Da gibt es auch einiges zu sehen – Gründerzeitarchitektur in vollem Pomp, aber auch direkt daneben genug Anzeichen für zu wenig Geld, um alles schön in Schuß zu halten. Wuppertal könnte eine richtig feine Stadt sein….
Dafür aber sind zum Ausgleich ein wohlgenährter kupfergrünangelaufener Bismarck und andere Figuren zu stehen, der kleine Tuffi-Elefant hat ebenfalls sein Denkmal bekommen (das kommt davon, wenn man aus der Schwebebahn hüpft..) und sogar eine komplette Krötenwanderung ist in der Fußgängerzone installiert. Die muss Mathias natürlich ganz genau unter die Lupe nehmen.
Wir biegen rechts ab durch einen kleinen Gang, landen auf einem Second (oder eher third…??) Hand Flohmarkt vor dem Portal zum Hofbräuhaus. Über den Flohmarkt müssen wir nicht gehen, von den wunderschönen Sachen, die dort zum Verkauf ausgelegt sind, möchten wir den Leuten nichts wegnehmen.
Na dann mal rein ins Brauhaus – wo wir mit Musik, einer Modellschwebebahn und einer netten Dame begrüßt werden, die uns nach oben schickt. Ihre Kollegen hätten sicher noch einen Platz für so eine große Gruppe. Ja, haben sie – im Landgericht sitzen wir jetzt. Und das im Brauhaus, was vorher mal ein Schwimmbad war – die Kacheln und Wasserspeier sind noch zu sehen.
Ja, Wuppertal hat offenbar doch überraschendes zu bieten.
Nach einer Weile haben wir alle im Landgericht ein Gericht auf dem Tisch, andächtige (oder gefräßige) Stille breitet sich aus… Hält bei uns aber nicht lange, bzw. nur solange noch etwas auf den Tellern ist.
Nach dieser wichtigen Tagesetappe spazieren wir gemütlich zur Schwebebahn, fahren wieder die zwei Stationen zurück und finden auch alle Roller wieder da, wo wir sie hingestellt haben.
Na dann kann der Rückweg ja in Angriff genommen werden.
Aloisia und Wilhelm navigieren uns ein gutes Stück entlang der Wupper und versuchen, Stadtfahrten weitestgehend zu vermeiden. Das ist unsere Rache an den roten Ampeln auf der Hinfahrt… wir umfahren sie weiträumig.
So nach und nach verkleinert sich unser Lindwurm, weil der/die eine oder andere unterwegs den Nachhauseweg abkürzt oder noch andere Pläne hat. Der harte Kern kurvt schlußendlich in Altenberg wieder hoch nach Blecher – aber an der kleinen Eisbude sind wir nicht die einzigen auf zwei Rädern.
Eis gibt’s trotzdem für jeden und für Peter noch was obendrauf:
Tja, Peter, jetzt hängt die Latte aber ganz weit oben 😊
So, das war eine feine Tour, das Schwebodrom heben wir uns für ein andermal auf.
Den Tourleitern Aloisia und Wilhelm vielen Dank, prima gemacht, gerne wieder!
Wir freuen uns schon auf die Tour im Mai (wenn wir denn bis dahin wissen, wohin wir rollen wollen…)