Dolce Vita im Sektschloß
Treffen der Vespa-Freunde auf Sektschloß Wachenheim
5.9.2021
Die Voraussetzungen hätten unangenehmer sein können: Bestes Sommerwetter, keine Wolke am blauen Himmel waren seit langer (Corona-)Zeit mal wieder beste Vespabedingungen für eine 4-Tage-Tour. Das Sektschloss Wachenheim an der südlichen Weinstrasse lud ein zu einem Vespatreffen der besonderen Art. Unter dem Motto „Bella Wachenheim“ war analog zum ersten Treffen vor 2 Jahren wieder ein tolles Programm von den Organisatoren zusammengestellt worden.
Wir waren mit 4 Rollern ( 6 Personen) unterwegs. Die Anreise am 3.9. war bereits angesichts der Wetterbedingungen ein besonderes Vergnügen. Vom Startpunkt Rösrath ging es über Hennef , dann einem kurzen BAB Teilstück zum ersten Zwischenstopp in die neue „Welt-Kultur-Erbe“ Stadt, Bad Ems. Spielbank, Kursaalgebäude und Brunnenhalle zeugen mit ihrer Lage am Ufer der Lahn von früherer Badekultur. Der nächste Teilabschnitt führte mit Roadcaptain Peter durch den Rhein-Lahnkreis über Becheln, , Hinterwald, Dachsenhausen und Dahlheim bis zur Rheinuferstrasse nach Wellmich.
Weiter über Sankt Goarshausen, vorbei an der Loreley, mit Blick auf Oberwesel ( linksrheinisch) und durch Kaub bis Lorch, wo wir den Rhein nach Niederheinbach mit der Fähre überquerten. Der nächste geplante Stop in Bingen mußte ausfallen, weil wir uns in unübersichtlichen Verkehrsverhältnissen verfrannst hatten ohne letztlich eine vernünftige Location für eine Mittagsrast zu finden. Die Zeit war schon etwas fortgeschritten, sodass ein Imbiss an der Tanke reichen musste.Der letzte Abschnitt der Anfahrt in die Pfalz mit ca 80 km gestaltete sich dann wieder mehr oder weniger übersichtlich und landschaftlich weniger spektakulär. Über Dietersheim, Grolsheim, Wöllstein, Erbes-Büdesheim , Alzey und Grünstadt erreichten wir die „Toskana der Pfalz“, wo uns in Bad Dürkheim das Riesenrad als einziges Relikt des ausgefallenen Wurstmarktes begrüsste. Unser Ziel war nach ca 280 km gegen 16.30 in Wachenheim erreicht. Nach den üblichen Formalitäten im Gästehaus/ Hotel folgte der erste Abstecher in den kleinen Ort. Die Besichtigungstour gestaltete sich kurz, weil wir uns mit viel Durst im Hof der Sektkellerei zur einigen Kaltgetränken, vor allem Weißherbstschorlen , niederließen. Der Fußweg zurück in die Unterkunft zum Abendessen war mühsamer als gedacht, der Tag war nach dem Abendessen noch lange nicht zu Ende. Etwas anstrengend war dann das frühe Aufstehen am Samstagmorgen. Wir hatten uns eine Tour von 150 km für den Tag vorgenommen. Über Bad Dürkheim zurück ging es zunächst zur Burgruine Frankenstein. Noch etwas unter dem Einfluß des vorabendlichen Weinkonsums war an einen Aufstieg bei knalligem Sonnenschein nicht zu denken. Aber auch vom Beginn des ansteigenden Fußweges gefiel die spektakuläre Aussicht. Weiter ging es zur flächenmäßig größten Heidelandschaft südlich der Lüneburger Heide. Es war zu merken, dass das Vollbild der Blüte vorüber war, dennoch ein wunderbarer Anblick bei einem kurzen Spaziergang durch die Mehlinger Heide. Nachdem uns die Verkehrsverhältnisse in Kaiserslautern wieder Zeit gekostet hatten, reichte es zumindest für eine Mittagspause in einem Gartenlokal. Nächstes Ziel unserer Pfalztour war Trippstadt, ein kleiner Ort, der bei Wanderern und Fotografen wegen der sog Karlstalschlucht bekannt ist. Das Karlstal ist der mittlere Abschnitt des Kerbtals im Pfälzerwald, das durch die Moosalbe ins Gebirge eingeschnitten ist. Bekannt ist neben den geologischen Formationen mit Buntsandstein auch der Pavillon in der Mitte der Schlucht. Eine wunderbare Wander- und Fototour war das. Den Abschluß der Tour bildete dann der Besuch am Hambacher Schloß, bekanntlich ein Ort , der als Wiege der deutschen Garantie gilt. Eine große Hochzeitsgesellschaft engte den Besichtigungsdrang etwas ein. Den Tag beendeten wir wieder in der Pension beim Abendessen mit Pfälzer Wein.
Im letzten Jahr fiel das Vespatreffen in Wachenheim wegen Corona aus. Endlich war es wieder möglich, 500 Vespisti waren angemeldet. Oldtimer wie die 150 T3 aus den 50-ern waren genauso vertreten wie eine eine alte APE in Festausstattung sowie alle Versionen der letzten Jahre, auch der MP3, den wir „ eingeschmuggelt“hatten, wurde freundlich begrüsst. Unsere Truppe genoß besondere Aufmerksamkeit wegen der wohl weitesten Anreise. Als kleinere Inspektionen der Zweitakter erledigt waren erfolgte die offizielle Begrüßung durch die Geschäftsleitung des Schlosses, des Touristenbüros, der Weinkönigin und einer Staatssekretärin aus dem Rheinland – Pfälzischen Wirtschaftsministeriums. Gegen 11.30 Uhr gab es den Startschuß zur Rundtour durch die Pfalz über 65km. Orte wie Deidesheim, Forst, Niederkirchen und Herxheim sind beliebte Ziele, nicht nur zur Weinlese. Die Altstadt von Neuleiningen war einer der Höhepunkte, die Burgruine ist der dominante Mittelpunkt des mittelalterlichen Burgdorfes. Der Anfang war etwas holprig, nachdem das Blocken aber kurze Zeit später funktionierte war es eine perfekte entspannendeTour mit vielen Schaulustigen am Strassenrand.
Nach der Rückkehr wurde es ganz gemütlich. Dolce vita Im Hof des Sektschlosses und im Schlossgarten konnte man bei italienischer Musik der 70-er und 80-er mit italienischen Gaumenfreuden genießen. Wie wir hörten war es das grösste Weinfest, das-wegen Corona- dies Jahr in der Pfalz stattfand. Wir haben lange ausgehalten, gegen 18.30 waren wir die letzten Gäste, die das Sektschloss verlassen haben. Den Abend ließen wir beim Griechen ausklingen.
Früh ging es am nächsten Morgen zurück ins Rheinland. Linksrheinisch an zahlreichen Burgruinen vorbei legten wir noch einen längeren Stop an der Burg Schöndorf in Oberwesel ein. Ohne technische Probleme ging es zurück nach Hause. Das erste Septemberwochenende 2022 ist wieder reserviert für das nächste Treffen .
Herzlichen Dank an die Organisatoren, eines der schönsten Events, an denen wir bisher teilnehmen konnten.
Ulla B., Ulla P.,Carola und Maggie auf Mädelstour - Vom Bergischen ins Sauerland bis nach Hessen, eine 3-Tages Tour
Ein ausklingendes Corona-Jahr mit staendig wechselnden Regeln und Ungewissheiten fuer Gruppen-Ausfluege geht seinem Ende zu, und der Vespa Club Bergisch Gladbach nutzte den vielleicht letzten trockenen, halbwegs sonnigen Sonntag fuer seine letzte Tour.
Da es in Richtung Sueden ging, wurde als Ausgangspunkt der Krewelshof in Lohmar gewaehlt. Peter uebernahm die erste Haelfte der Tour. Es sollte zur Erlebnisgaststaette Brauerei Steffens im Kasbachtal gehen. Schon zwei Mal hatten wir dieses Ziel vorgesehen, aber jedes Mal machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung.
Bei Temperaturen zwischen 2 und 6 Grad ging es los.
9:30h Start am
Krewelshof.
Überraschenderweise hatte keiner wegen der Temperaturen abgesagt. Auch Mathias unser Gastfahrer war dabei.
Es gab viel zu erzählen und wir hatten Zeit und so ging es entspannt vorbei an Nebelfeldern und Rauhreifwiesen über Bundesstraßen nach Hennef zum Zwischenstop an der Shelltankstelle.
Nach einer ausgiebigen Pause machten wir uns auf kleinen Nebenstraßen über Aegidienberg auf zum Ziel der Steffens Brauerei. Alles lief nach Plan:
Um 11:30Uhr traf die Gruppe mit 13 Rollern, davon 2 Gespanne, hoerbar vor den Toren der Brauerei ein. Horst wartete bereits vor Ort und geleitete die Damen und Herren ins Restaurant. Er hatte dort zuvor eine Reservierung gemacht und die Speisen fuer alle vorbestellt. Wie erwartet wurde das urige Restaurant mit seinem Sammelsurium an Antiqui- und Kuriositaeten von allen mit Zustimmung aufgenommen. Den interessanten Kolonialwarenladen konnten wir an diesem Sonntag leider nicht besichtigen. Dort wird gerade ein nostalgischer Weihnachtsmarkt errichtet (Eroeffnung am 6. November). Auch fuer eine Fahrt mit dem Schienenbus, der stuendlich durchs Kasbachtal nach Linz faehrt, blieb uns nicht genuegend Zeit. Also reichlich Gruende wieder einmal hierher zu kommen.
Waehrend Richard und Hartmut auf unsere Roller aufpassten, verzehrten wir mit Genuss unsere Schnitzel und Huehnchen.
Zu unserer Ueberraschung fanden wir im Anschluss an das Essen auf dem Parkplatz nicht nur unsere Vespen wieder, sondern auch eine Harley, die sich unbemerkt unter unsere Fahrzeuge gemischt hatte. Sie gehoerte zu Ullas Ehemann Juergen. Beim Anlassen hoerte man deutlich den Unterschied zwischen Vespa und Harley. Es hat sich aber trotzdem keiner geschaemt. Dafuer war Guidos Druckluft-Hupe um so lauter.
Heinz wartete mit seiner Kamera weiter unten am Berg auf uns, um die beeindruckende Kolonne, die immer wieder von Beistehenden bestaunt wurde, digital zu dokumentieren. Bestimmt werden wir sein Werk bei naechster Gelegenheit zu sehen bekommen.
Weiter bewegte sich der Tross ueber die Rhein-Ufer-Strasse nach Linz, und von dort aus bergauf in den Westerwald. Abseits vom lauten Sonntags-Verkehr am Rhein fuehrte uns der Weg vorbei an Wiesen und Feldern nach Rossbach an der Wied. Von dort ging es Wied-auf immer an der Wied entlang bis Neustadt. Dort verliessen wir das Wiedtal und fuehren durch herrliche Landschaften ueber Asbach, Griesenbach, Lindscheid und Irlenborn in Richtung Eitorf. Auf dem Weg dort hin machten wir einen Schlenker durch Buesch. Buesch ist zu jeder Jahreszeit einen Abstecher wert, da die kleine Dorfgemeinschaft immer fuer jahreszeitlich angepasste Dekoration der Haeuser und Grundstuecke sorgt. (Eine Empfehlung fuer die Weihnachtszeit).
In Eitorf angekommen belegten wir den gesamten Parkplatz vor der Eisdiele. Bei phantastischen Eisbecher-Kreationen liessen wir den Tag (fast) ausklingen. Fast nur, denn die Reise war noch nicht zu Ende. Nachdem wir reklamierten dass mein bestelltes Spaghetti-Eis noch fehlte, meinte der Kellner dass wohl die Nudeln ausgegangen waren. Dem entgegnete ich nach dem Verzehr meines verspaetet eingegangenen Eisbechers mit einer Reklamation: die Nudeln waren kalt!
Und weiter gings zur letzten Etappe. Entlang der Sieg fuhren wir bei Sonnenschein bis Stein (Burg Blankenburg), und dann auf der anderen Seite der Sieg ueber Allner, vorbei an „Sieglinde“, bis Siegburg. Von dort nahmen wir eine Abkuerzung ueber die B56 nach Lohmar.
In Lohmar trennten wir uns und jeder fuhr in seine Richtung nach Hause. Ueber den verbleibenden Abend tauschten wir ueber WhatsApp Photos und Komplimente aus, Heinz schrieb ein Resume, und Guido toppte den Tag mit dem Report dass er seine Vespa einem Sicherheitscheck, einer Reinigung und einer Betankung unterzogen hat. Fertig fuer das naechste Anrollern. (Aber vielleicht gibt es ja noch einmal bei schoenem Wetter eine weitere Tour in diesem Jahr??). Ich fuer meinen Teil habe von meinem geliebten Django das Nummernschild abgeschraubt, da er nun abgemeldet wird. Damit ist das Jahr jedoch noch nicht zu Ende. Es gibt ja noch die MP3!
Horst Tondasch
Peter, unserer Clubvorsitzende berichtet darüber in der aktuellen Vesbasta (4/2021)